Coaching München Business Life

Passen systemisches Coaching und agile Methoden zusammen?

Agile und Coaching

– Ganz eindeutig JA! –


Beide haben eine Menge Gemeinsamkeiten…

Der systemische, lösungsorientierte Ansatz war für das Coaching der gleiche Durchbruch wie die agilen Methoden für die Softwareentwicklung 👉🏻 eine kleine Revolution in der Denkweise, die es ermöglichte, viel schneller bessere Ergebnisse zu erzielen.

Beide haben ähnliche Werte und Prinzipien

Agiles Manifest:

★ Individuen und Interaktionen über Prozesse und Werkzeuge
★ Funktionierende Software statt umfassender Dokumentation
★ Zusammenarbeit mit dem Kunden statt Vertragsverhandlungen
★ Reagieren auf Veränderungen statt Befolgen eines Plans

Systemische Einstellung:

★ Individuelle Personen über Standard-„Regeln“, wie eine Person zu sein hat
★ Eine funktionierende Lösung statt einer umfassenden „Dokumentation“ der Vergangenheit
★ Zusammenarbeit mit dem Klienten statt Verhandlung „wer hat die beste Lösung“
★ Anpassung an Veränderungen im System statt einmaliger Ausarbeitung des perfekten Plans

Für Beide ergibt sich daraus folgendes Verhalten:

 👉🏻 Offenheit und Transparenz – unterschiedliche Meinungen zulassen und akzeptieren
👉🏻 Mut – Sei ehrlich zu anderen und zu dir selbst
👉🏻 Respekt – Vertrauen in die Kompetenzen des Gegenübers
👉🏻 Engagement – Eigene Verantwortung übernehmen und auf das Engagement anderer vertrauen
👉🏻 Fokus – Das Ziel klar definieren und anstreben
👉🏻 Kontinuierliches Lernen – Pass Dich den Veränderungen an, die durch Deine Handlungen/Leistungen entstehen

Gemeinsamkeiten in der Praxis:

Sowohl der systemische als auch der agile Ansatz sind sich sehr bewusst, dass sie in einem dynamischen, sich ständig verändernden System arbeiten, das durch ihr Verhalten beeinflusst wird. Mit jeder Änderung/Code-Release muss man sich erneut anpassen, um erfolgreich zu sein. Niemand kann alleine handeln, eine nachhaltige Lösung ist nur in Zusammenarbeit möglich. Ein von vornherein festgelegter Plan wird scheitern.

Deshalb wird ein Gesamtzyklus definiert, bei dem das Endziel in kleine, in sich abgeschlossene Session/Sprint-Ziele heruntergebrochen wird. Der Auftraggeber/Kunde ist für diese Ziele verantwortlich, nur er kann beurteilen, ob sie erreicht wurden oder angepasst werden müssen. 

Eine Schlüsselkomponente für beide ist das Vertrauen in die Kompetenz und Bereitschaft aller Beteiligten.

Der Fokus liegt auf einer funktionierenden Lösung und nicht auf den Fehlern der Vergangenheit. Retrospektiven finden statt, um zu reflektieren und neue Ideen zu entwickeln, nicht um Schuldzuweisungen zu machen – ein entscheidender Unterschied zu früheren Ansätzen. 

In regelmäßigen Abständen reflektieren alle, wo sie stehen und wo sie hinwollen, was (nicht) funktioniert und was sich verändert hat. Dann werden die nächsten kurzfristigen Ziele und Schritte geplant.

Die Ähnlichkeiten zeigen sich sogar in Sprüchen wie dem von Steve de Shazer für den systematischen Ansatz „It’s simple, but not easy“ und im agilen „Scrum is easy to understand, but difficult to master“.

Als ich diese Ähnlichkeiten erkannte, fand ich es sehr faszinierend, wie so ähnliche Einstellungen und Ansätze in so unterschiedlichen Berufsfeldern auftreten können. Es scheint, als sei die Zeit einfach reif für diese Einstellung in allen Facetten des Lebens.

Ist Dir die Ähnlichkeit zwischen agiler Methodik und systemischer Haltung auch schon einmal aufgefallen?